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Mystisches Nazca – Erkundung ohne Flug

Die Nazca Linien sind riesengroße in Felsen geritzte Linien, die man nur von sehr weit oben als Figuren erkennen kann. Am besten sieht man sie, wenn man darüber fliegt. Flüge können an jeder Ecke in Nazca gebucht werden. Am besten informiert man sich aber vorher, damit man an eine seriöse Agentur gerät. Wir haben uns allerdings dafür entschieden Nazca ohne einen Flug zu erkunden.

Herkunft der Linien

Aber woher kommen die Linien eigentlich? Noch nicht geklärt worden ist, wofür die Nazca, diese Linien in die oberste Gesteinsschicht gegraben haben. Und an dieser Stelle fängt es mit dem Mysterium an. Hypothesen reichen von der Kommunikation mit Außerirdischen zu der weniger irrationalen Idee von Maria Reiche, dass die Linien einen astronomischen Kalender darstellen. Die Mathematikerin und Physikerin ist in Nazca überall anzutreffen. Leider nicht mehr persönlich aber als Zeichnung an Hauswänden oder auf Souvenirs. Maria Reiche hat durch ihre langwierige Forschung an den Linien maßgeblich zur Bekanntheit der Nazca-Linien beigetragen und sich für deren Erhalt eingesetzt. Darum wird sie in Nazca gern gefeiert.

Gründe gegen einen Flug

Einer von drei Gründen Nazca ohne Flug zu erkunden, ist wohl der naheliegendste, vor einigen Jahren gab es mehrere tragische Unfälle bei solchen Flugbesichtigungen. Der zweite Grund liegt bei den Bemühungen der Piloten, die ihr Bestes geben, dass jeder im Flugzeug etwas von den Nazca Linien sieht, so kommt es wohl zu sehr wackeligen Flügen. Da ich schon Probleme bei den Busfahrten hier habe, konnte ich mir einfach nicht vorstellen, das ich irgendetwas davon habe die Linien zu sehen, wenn ich die ganze Zeit nur an meinen Magen denken muss. Der dritte Grund ist simpel, die Flugtouren sind nicht günstig und das sollten sie auch nicht sein. Wenn es also darum geht, ob wir etwas länger reisen können oder ob wir die Linien von ganz oben sehen, war für uns die Entscheidung schnell klar.

Alternativen zum Flug

Es gibt allerdings Alternativen zum Flug. So kann man von einem Turm oder einem Berg aus, Teile der Nazca Linien sehen. Der Berg nennt sich „El Telar“ und kann in einem Kombinationsticket für 10 Soles mit der Inka-Stätte „Paredones“, dem Äquadukt „Cantalloc“ und den „Las Agujas“ gekauft werden. Es gibt Tour Anbieter, die einen zu allen vier Sehenswürdigkeiten hinfahren. Das ist aber nicht nötig und günstiger ist es sich selbst ein Taxi zu organisieren. So haben wir es auch gemacht. Achtet nur darauf, alle Sehenswürdigkeiten an einem Tag zu machen, denn die Tickets sind nur für einen Tag gültig. Das war uns nicht bewusst, weswegen wir am zweiten Tag nochmal ein „halbes“ Ticket dazukaufen mussten.

Von unten nach oben aus einem Äquadukt fotografiert. Lisa steht am Rande des Äquadukts aus Steinen und schaut in die Kamera.

Wir haben uns bis auf die „Las Agujas“ alles ansehen können. Beim Äquadukt sollte man nicht zu viel erwarten, denn hier wurde wie so oft nichts weiter aufbereitet und man bekommt keinerlei Informationen. Wenn man so eine Wasserleitung aber noch nie gesehen hat, ist es auf jeden Fall sehenswert. Viel Zeit braucht ihr hier allerdings nicht einzuplanen. El Telar und Paredones haben wir direkt hintereinander angeschaut, denn die beiden liegen nicht weit voneinander entfernt. Es ist möglich die Strecke zwischen den beiden Sehenswürdigkeiten zu laufen. El Telar ist ein kleiner Berg von dem aus Teile der Nazca Linien ohne Flug gesehen werden können. Es sind allerdings nur Teile, man darf hier keine gesamten Figuren erwarten. Um aber ein Verständnis für die Linien und ihre Größe zu bekommen, ist es unserer Meinung nach ausreichend.

Auch Paredones ist sehenswert, es ist eine kleine Inka Stätte, die allerdings wie das Äquadukt auch nicht weiter aufgearbeitet wurde. Das Ticket ist seinen Preis auf jeden Fall wert.

„Paredones“

Planetarium und Museum

In Nazca haben wir uns außerdem für einen Besuch im Planetarium und ins Museum entschieden. Beides ist unserer Meinung nach nicht zu empfehlen. Das Planetarium befindet sich in dem Hotel, in dem Maria Reiche ihre letzten Tage verbracht hat. Es ist mit 20 Soles nicht gerade günstig und bis auf einen Blick durch ein Teleskop und einen ziemlichen alten Film über die Linien ist nichts weiter inkludiert. Das Museum ist für diejenigen, die gut spanisch sprechen, sehr vielfältig aufgebaut. Für alle, die das nicht können, ist es sehr mühsam sich durch die ausgestellten Objekte zu kämpfen. Beim Eintritt erhält man zwar eine Mappe mit englischen Übersetzungen der Haupttafeln. Es sind aber solch langen Texte, das es doch sehr mühsam ist, sich ohne Sitzmöglichkeiten durch die Texte zu kämpfen.

Cahuachi

Sehr zu empfehlen wiederum ist „Cahuachi“ eine riesige Nazca-Stätte, etwas außerhalb der Stadt. Auch hierhin werden Touren angeboten, es geht allerdings auch mit dem Taxi. Dafür immer vorher einen Preis verhandeln und bei dieser Sehenswürdigkeit darauf bestehen, dass der Fahrer auf euch wartet, denn sie liegt so weit außerhalb, das ihr nur mit sehr viel Glück ein Taxi zurück erwischen werdet. Verhandelt mit den Taxifahrern und fragt mehrere. Wir konnten unseren Preis vom ersten Taxi Fahrer, den wir gefragt haben zum dritten Taxi Fahrer um die Hälfte reduzieren, es lohnt sich also zu verhandeln.  Auch hier ist allerdings wieder nichts aufbereitet. Wer also mehr zu der Kultur der Nazca erfahren möchte, sollte sich vorher einen Guide organisieren oder sich belesen.

In Nazca gibt es jede Menge zu sehen auch abseits seiner mystischen Linien. Ein Besuch in Nazca ohne Flug lohnt sich also auch bei Höhenangst und Schwindelproblemen.

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